Ich bin…
Jahrgang 1973, verheitatet, in einer Patchworkfamilie lebend, eine leibliche Tochter und drei weitere Kinder
B.sc.Physician Assistant
Life- und Beziehungscoach
Psychotherapeutin (HPG) iA
Systemische Paartherapeutin
Jahrgang 1973, verheitatet, in einer Patchworkfamilie lebend, eine leibliche Tochter und drei weitere Kinder
B.sc.Physician Assistant
Life- und Beziehungscoach
Psychotherapeutin (HPG) iA
Systemische Paartherapeutin
Meine beratenden und therapeutischen Ansätze, die meine Arbeit prägen, wurden von namhaften Psychotherapeuten und Coaches beeinflusst. Darunter: Tony Robbins, John Gottman, Esther Perel, David Schnarch, Woltemade Hartmann, Hans Jellouschek, Friederike von Tiedemann uvm.
Mein eigener spiritueller Weg bildete die Grundlage für mein Handeln. Auf dem Weg zu meiner eigenen inneren Wahrheit half mir mein monatelanger Aufenthalt in Indien, wo ich im Kloster von Bodhgaya lebte und meditieren lernte. Weiter ging ich über ein Jahr in die christlich geprägte „Lehre“ meines geistlichen Vaters Pfarrer Vosen – Pastor und Seelsorger in St.Maria in der Kupfergasse/ Köln. Beides beeinflusste meine Sicht auf das Leben, auf den Glauben und die Liebe zu den Menschen maßgeblich.
Eine vor 14Jahren lebensbedrohliche Erkrankung ließ mich mehr denn je den unschätzbaren Wert eines erfüllten Lebens erkennen. Seitdem widme ich mich aus tiefster innerer Überzeugung und Berufung all den Menschen, die in ihrem Leben auf der Suche nach mehr Glück, Liebe und Erfüllung sind.
Wir haben alle nur diese eine Chance, unser Leben zu einem Meisterwerk voller Liebe, Glück und innerer Erfüllung zu formen. Nutzen wir sie – wirklich!
Was bleibt für Sie zu tun? Sich trauen!
„Ich will am Ende meines Lebens nicht feststellen müssen, dass ich das Leben eines anderen lebte.“
Dieses Zitat begegnete mir im Alter von 14 Jahren, als ich den Film „Jenseits von Afrika“ zum ersten Mal schaute. Es sollte alles, was ich je über das Leben dachte und fühlte maßgeblich beeinflussen. Nun könnte ich dir sagen, schau dir den Film 100 Mal, nein 1000 Mal an und du weißt, wer ich bin. So einfach mache ich es mir und dir nicht. Denn schließlich gab es einzelne Szenen in meinem Leben, die so tief erschütternd und bewegend waren, dass sie es wert sind, dass ich davon mehr berichte.
Geboren in der schönen Uckermark, schaute ich noch ein paar Jahre von der anderen Seite Berlins auf das geteilte Deutschland. Ich wurde dort eingeschult, habe das Auto fahren gelernt, mich zum ersten Mal verliebt. Und noch etwas: Ich habe gelernt, was Tod bedeutet. Meine Großmutter mütterlicherseits starb, als ich 12 war. Sie war für unsere Familie der Fels in der Brandung, der Nabel, von dem aus alles Liebende begann.
Nun. Diese Erfahrung macht irgendwann jeder.
Wir alle kennen Trauer. Aber manchen Menschen macht der Tod nicht so viel aus. Sie glauben fest an ein Wiedersehen im Himmel. Für andere aber ist es nicht so einfach. Wie für meine Mutter, die mit dem Tod ihrer Mutter auch ein kleines bisschen starb. So brannten sich in frühen Jahren einige der wichtigsten Fragen überhaupt in mein Herz: “ Was kommt nach dem Tod? Warum sind wir hier, wenn alles was wir waren, nach dem Tod verschwindet. Welchen Sinn macht leben dann überhaupt, wenn alles was ich war, irgendwann vergessen ist?“
Ich las 100te Bücher. Mit 20 Jahren kaufte ich mir das erste Buch über die Religionen der Welt. Ich wollte verstehen, wollte Antworten finden. In meiner Sehnsucht danach reiste ich 1994 für eine lange Zeit nach Indien. Den Spuren Buddhas folgend öffneten mir die dortigen Tempel ihre Pforten und ich tauchte ein in eine mir unbekannte Welt. Am Ufer des Ganghes in Varanasi, der heiligsten Stadt des Hinduismus sah ich, wie der Tod als letzte Stufe in der langen Kette der Wiedergeburt zur Erlösung gefeiert wurde. Ich meditierte im Morgengrauen auf einer der Ghats und die Klänge der indischen Flöte trösteten mein zerrissenes Herz.
In Bodhgaya angekommen durfte ich mit den dortigen Mönchen des Mahabodhi Tempels wochenlang ihren Alltag erleben. Sie lehrten mich alles über Meditation. Noch heute denke ich jeden Tag daran zurück. Wie schön das alles war!
Dort, an diesem magischen Ort lernte ich Soraya kennen, die als Erste mein Leben für immer verändern sollte. Als kastenlose Frau bettelte sie jeden Tag vor dem Tempel. Sie stach in der Menge der vielen Menschen mit ihrer ganz eigenen Art heraus: sie lachte, wie ich nie wieder einen Menschen habe lachen sehen. Sie strahlte eine unglaubliche Weisheit aus. Eines Tages, nachdem wir uns angefreundet und viele Tage miteinander verbracht hatten, erzählte sie mir von ihrem Leben und warum sie so arm ist. In der brütenden Hitze, unter einem Baum hörte ich ihre Worte und konnte nicht glauben, was sie da sagte. Sie wurde als kleines Mädchen beschnitten. Dabei wurden ihr alle äußeren Merkmale ihres Geschlechts entfernt. Als nicht mal 13jährige wurde sie verheiratet und zog mit ihrem Mann nach Kerala, in den Süden Indiens. Als sie eine kleine Tochter gebar war klar, dass diese auch beschnitten werden sollte. Diese bestialische Folter wollte sie ihr ersparen und so nahm sie all ihren Mut zusammen und floh zurück nach Hause. Unter Lebensgefahr gelang es ihr nach Wochen wieder in Bodhgaya anzukommen, wo ihre Mutter und ihr Bruder lebten. Die Mutter nahm sie wieder bei sich auf, was von nun an alle zur Zielscheibe für Angriffe machte. In den Wochen, in denen ich mit ihr zusammen war kam es so oft dazu, dass sie mit Steinen beschmissen oder verprügelt wurde. Ich selbst konnte das kaum ertragen. Aber sie strahlte. Sie hatte etwas gefunden, von deren Existenz ich bis dahin nichts wusste.
Der alles verändernde Moment kam, als sie mich zu sich nach Hause in ihre Hütte, außerhalb des Dorfes einlud. Eine einfache Lehmhütte, ohne Strom und Wasser. Es gab keine Fenster und Türen. Alles war sehr einfach. Es gab eine Feuerstelle vor dem Haus, mit allerlei Schüsseln. Ansonsten rannten einige Hühner herum. Mehr gab es nicht. Die Hitze war unertrglich und der Staub des feinen Sandes überall. Als ich mit meinem Fahrrad dort ankam schauten die anderen skeptisch. Doch Soraya schmunzelte und kicherte alles fröhlich weg. Ich sollte ins Haus gehen, zeigte sie mir an. Als ich nun ihre Hütte betrat, eine runde Höhle, in der es schön kalt war, sah ich einen Tisch inmitten des Raumes. Um den Tisch herum waren lauter Strohmatten mit Tüchern als Schlafplätze. Es gab dort nichts. Doch auf dem Tisch, in diesem Raum mit nichts, stand eine alte Vase mit ein paar selbst gepflückten Blumen darin. Noch jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, laufen mir die Tränen über das Gesicht. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Ein Mensch, der manche Tage nicht mal eine kleine Portion Reis zum Essen hatte, schenkte mir einen kleinen Blumenstrauß. Ich weinte bittere Tränen und sie tröstete mich. Warum musste so ein wundervoller Mensch so etwas Furchtbares erleben? Warum? Ich war so unendlich wütend, warum ihr so viel Furchtbares angetan wurde und sie, obwohl sie niemals jemanden etwas getan hatte, noch heute so leiden musste. Ich wollte etwas tun, denn sie dort mit ihrer kleinen Tochter zu sehen, tat so weh. Ich sagte ihr, ich werde sie mit nach Deutschland nehmen und mich um sie und Soheyla kümmern, ihr Arbeit besorgen und eine Wohnung, wo sie ein schönes Leben haben kann und …
Ich hatte meinen Satz noch nicht ausgesprochen als sie mir plötzlich eine Ohrfeige gab. Sie tobte vor Wut und konnte sich kaum beruhigen. Ich verstand nicht, was mit ihr los war. Ich meinte es doch nur gut. Als sie sich beruhigte setzte sie sich neben mich und nahm meine Hände. Sie sah mir tief in die Augen und sagte:
“ Was bildest du dir ein, wer du bist? Du kommst hier her und glaubst, dass dein Leben in Deutschland besser ist als mein Leben hier in Indien. Wenn Gott gewollt hätte, dass ich in Deutschland lebe, dann wäre ich dort. Du hast zwar Schuhe, Geld und immer was zu essen. Aber eins hast du nicht- DICH SELBST. Du weißt weder wer du bist, noch warum. Also erzähle mir nie wieder, dir geht es besser als mir.“
Daraufhin ließ sie mich allein und ich fuhr traurig und komplett durcheinander mit meinem Rad in meine Herberge zurück.
Soraya hat mich gelehrt, mich als den Menschen anzuerkennen, der ich bin und meine Umstände nie wichtiger zu nehmen, als mich selbst. Von ihr habe ich Stolz, Würde und Annahme des Ist gelernt. Mich von ihr zu verabschieden, sie dort in ihrer Hütte, sitzend und kichernd vor dem Tempel zu wissen, und sie wahrscheinlich nie wiederzusehen, war eines der schmerzhaftesten Erlebnisse bis heute für mich. Ich bete bei Gott, dass sie noch lebt und das sie ihr ganz besonderes Kichern nie verloren hat. Danke Soraya das du mich so unendlich geliebt hast.
Monate später kehrte ich als ein komplett neuer Mensch nach Hause zurück. Meine Sicht auf das Leben hatte sich grundlegend geändert und seitdem lebe ich in dem Bewusstsein, dass ich genau hier meinen Sinn leben soll.
1998 musste ein Tapetenwechsel her. Ich zog nach Köln. Lebensfreude ist das, was man den Kölnern nachsagt. Und genau die wollte ich um mich haben. So verließ ich Berlin und fand mein Zuhause. Köln ist genau das, was ich meine Heimat nenne. Die Uckermark ist tief in meinem Herzen der Ort meiner Kindheit. Die Erinnerung an meine Eltern, die wundervollen Momente mit dem Bott meines Vaters auf unserem See, die unendlichen Felder, der tiefe Frieden in der Natur, der Kuchen meiner Oma, der Garten meines Großvaters… all das verbindet mich auf eiwg an die Uckermark. Doch meine Heimat ist nun als Erwachsene Köln.
Hier fand ich einen tollen Job in der Klinik, wo ich mit 24 Jahren die Leitung eines Herzkatheterlabors übernahm. Ich lebte ein sehr ruhiges Leben, in dem ich immer noch die Antworten auf meine Fragen suchte. Denn wer ich bin, dass wusste ich immer noch nicht. Meine Identität fand ich jahrelang durch Andere. Sie sagten, wer ich zu sein habe. Doch immer dann, wenn wir nicht unserem wahren Wesen nach handeln verkümmert etwas in uns- dieser Funken, den wir Seele nennen.
Ich hatte im Außen viel Schönes, war beliebt und bereiste die Welt. Ich ernährte mich vegetarisch und lief meine 21 km unter 2,5 Std. Auch sonst schaute ich, dass ich glücklich war.
2007 wurde ich schwanger und weinte vor Glück, als ich zum ersten Mal das kleine Herz meiner Tochter auf dem Ultraschall Bild sah. Nele wurde am 3.3.2007 geboren. Meine kleine heile Welt erschien perfekt. Bis im Sommer des selben Jahres meine kleine heile Welt in 1000 Einzelteile zerbrach. Ein Knoten in meiner Brust ließ mich aufhorchen und ich ahnte das Grauen bereits. Ein paar Wochen später hatte ich Gewissheit.
Ich hatte Brustkrebs.
„Ich weiß nicht, wie lange Sie noch leben werden. Vielleicht 4 Monate. Vielleicht auch mehr. Feiern Sie aber sicherheitshalber noch Weihnachten mit Ihrer Familie. Es tut mir leid.“
Ich weiß heute, 13 Jahre nach diesem Satz meiner damaligen Onkologin nicht mehr, wo genau ich mich zum Zeitpunkt dieses Gespräches im Brustzentrum befand. Ich weiß nur, wie weh es tat.
Kurz bevor ich das Brustzentrum in Köln betrat, streifte mein Blick noch einmal hinüber zur Tür, die in den gegenüberliegenden Kreißsaal führt. Vor nicht einmal 5 Monaten hatte ich dort meine Tochter geboren und meine kleine Welt war noch in Ordnung. Jedenfalls dachte ich das.
In Wahrheit wucherte schon in dieser Zeit der Knoten in meiner Brust, den ich rein zufällig beim Duschen ertastete. „Hmmm. Was ist das denn? Milchstau?“ dachte ich erst.
Doch nur wenige Tage nach dem ich das Unheil ertastete, versicherte mir mein Gynäkologe am Telefon: „Nein. Leider ist der Befund nicht in Ordnung. Leider ist es bösartig. Sie haben Brustkrebs.“
Ich werde nie vergessen, was ich zum Zeitpunkt gemacht habe, als dieser Anruf kam. Ich saß mit einer lieben Freundin, die extra aus Hamburg mich besuchte in meiner Küche, mein Baby schlief friedlich auf ihrer Decke und wir zwei Frauen aßen Pflaumenkuchen, den ich frisch gebacken hatte und so gern esse.
Nach diesem Anruf ging alles sehr schnell. Damals ahnte ich noch nicht, wie schlimm und wie ernst die Lage wirklich war. Doch schon ein paar Wochen später sagte mir meine Onkologin eben diesen einen Satz: „Feiern Sie noch Weihnachten mit Ihrer Familie.“
Es war der 9. August 2007.
Das alles ist jetzt 13 Jahre her und ja, hier bin ich. Gesund und happy. Ich habe mir mein Leben wieder geholt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich werde nicht alles hier schreiben, was ich in dieser Zeit erlebte. Allein das Wichtigste ist von Bedeutung. Und das Wichtigste für mich geschah in der damaligen Nikolausnacht. Ich lag wegen hohem Fieber und körperlichem Totalausfall im Krankenhaus und auch wenn es mir niemand sagte, so wusste ich doch, dass ich diese Nacht nicht überlebe, wenn nicht ein Wunder geschieht. In dieser Nacht ging ich früh morgens hinunter in die kleine Kapelle des Krankenhauses, weil ich in meinem Krankenbett nicht mehr liegen konnte. Ich war im Schlafanzug und an meinen Füßen trug ich Pantoffeln. Auf dem Weg dorthin traf ich im dunklen Flur eine Ordensschwester, die mich streng ermahnte, ich solle doch bitte das nächste Mal nicht in Pantöffelchen kommen. “ Das nächste Mal komme ich gar nicht“ hörte ich mich frech grummeln und war selbst überrascht, woher dieser spitze Ton von mir kam.
Ich legte mich dann in die stille, dunkle Kapelle auf eine der kleinen Gebetsbänke. Es war so ruhig darin und alles glitzerte schon weihnachtlich. Draußen an den bunten Kirchenfenstern sah ich die ersten Schneeflocken tanzen und alles erschien in einem warmen, roten Licht.
Ich weinte. Ich weinte so sehr um mein Leben, dass mir nun vielleicht nicht mehr blieb. Wie in Zeitlupe lief mein Leben rückwärts an mir vorbei und ich sah die vielen schönen Augenblicke, die ich hatte. Sah mich mit großen Träumen in die Welt ziehen. Sah mich meine Mutter trösten, als ich mich mit 17 Jahren von ihr verabschiedete, weil ich weg wollte aus dem kleinen Städtchen, in dem ich aufwuchs. Und ich sah mich, wie ich als kleines Mädchen mit der Kapitänsmütze meines Vaters auf unserem Boot vorne auf der Bootsspitze saß und die Füße ins spritzende Wasser hielt- wie schön das alles war.
Ich begriff auf einmal, wie wenig ich in Wahrheit gelebt hatte. Wie wenig ich von dem getan hatte, von dem ich als Kind geträumt hatte.Ich begriff auf einmal, wie wenig ich in Wahrheit dankbar war für das, was ich alles hatte und wie unsinnig manches war, was ich tat. Wie kleinlich alles erschien im Anblick des Todes. Wie unwichtig. Wir Menschen quälen uns so oft mit Dingen, die so unwichtig sind und benehmen uns, als hätten wir endlos viel Zeit. Ich bereute so viele meiner Schritte, bereute, dass ich so viel Lebenszeit vergeudet habe, mit Problemen, die in Wahrheit gar keine sind und mir nun keine Zeit mehr für mein Leben bleiben soll- und diese Erkenntnis tat unendlich weh.
Während ich dort lag und mich vor lauter Angst um mein Leben kaum mehr bewegen konnte, wurde in mir auf einmal eine Stimme ganz laut und sie rief: “ Steh‘ auf. Steh‘ wieder auf. Gib nicht auf. Hol dir dein Leben zurück und dann spring in dein Leben.“
Da war sie. Diese unfassbare Liebe nach der ich mich so lange gesehnt hatte. Diese unbeschreibliche Kraft. Ja, ich wollte leben. Und wie ich das wollte. Ich wusste nur nicht mehr, wie. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag. Ich weiß nur, dass ich während dieser Zeit keine Angst hatte. Kein Gefühl für Raum und Zeit. Kein Gefühl von Trauer, Wut und Zorn. Alles was ich fühlte war Liebe und das alles einen Grund hat. Ich begriff, dass niemals der Anteil in uns verloren geht, den wir Seele nennen. Irgendwas in mir sagte mir, ich muss mich ein einziges Mal wirklich für mich entscheiden. Für dieses wundervolle Wesen, welches ich bin. Mit all meinen Farben, mit all meinen Narben.
Irgendwann setzte ich mich wieder hin und murmelte vor mich hin folgende Worte:
„Ich werde leben. Ich werde alles was ich kann dafür tun, dass ich lebe. Ich werde mir nie wieder von jemandem sagen lassen, das etwas nicht geht oder ich etwas nicht kann. Ich werde nie wieder mein Leben vergeuden für Dinge, die unwichtig sind. Ich werde das Beste aus meinem Leben machen und mich lieb haben, so wie ich bin.“
Und während ich den Sprung in mein Leben wagte, trug mich der Fallschirm meines Lebens. Ich konnte mich beruhigen und zum ersten Mal nach langer Zeit wieder frei atmen. In diesem Moment gab es keinen Raum und keine Zeit mehr. In meiner Erinnerung stand ich Stunden dort. In Wahrheit waren es wohl nicht mehr als ein paar Minuten. Mir liefen Tränen der Dankbarkeit über mein Gesicht. Ich war so dankbar, dass ich diese Liebe spüren darf.
Ich begriff zum ersten Mal den Sinn meines Lebens und spürte eine so unendlich große Dankbarkeit für mein Sein. In diesem Augenblick spürte ich die Liebe, die mich seitdem nie mehr verlassen hat. Die Liebe, die so viele Namen hat, wie es Menschen gibt. Gott, Karma, höheres Selbst, Buddha, Jesus…
Für mich ist diese Liebe das, was jeder Mensch tief in sich trägt. Diese eine Quelle, die niemals versiegt, in der es keinen Schmerz, keinen Kummer, kein Leid gibt. Die jegliches Gefühl von Einsamkeit und Minderwertigkeit in Fülle verwandelt. Die immer da ist. Dessen Licht ich mir sicher sein kann in der Dunkelheit der Nacht.
In dieser Nacht gab ich mir 2 Versprechen.
„Ich werde leben! Ich werde meine zweite Chance nutzen und meinem Leben einen Sinn geben. Und ich versprach mir, dass ich anderen Menschen dabei helfen werde, dass auch sie sich den Sprung in ihr Leben trauen, so dass auch sie diese Quelle der Liebe in sich selbst finden. Wenn ich schon nicht hier auf der Erde bleiben kann, dann will ich wenigstens anderen in Erinnerung bleiben. Wir leben alle in Erinnerungen weiter, in Gedanken an Menschen, die uns geliebt und geprägt haben. So wie meine Großmutter, die vor vielen Jahren gestorben ist und in meiner Erinnerung weiterlebt. Und ich hoffe, dass es auch mir so gehen wird.“
Es ist egal, ob man als Christ dem Beispiel Jesu folgt. Oder als Hindu vom ewigen Zyklus der Wiedergeburt befreit werden möchte, oder man will einfach nur die Welt ein wenig verbessern. Unser Wunsch nach einem Leben nach dem Tod hat die Welt definitiv verändert. Was auch immer uns im Jenseits erwartet und egal, an was wir glauben, wir alle können so unsterblich werden wie die Sterne.
Die Tempel dieser Welt können bröckeln, aber die Namen derer, die die Welt veränderten, sprechen wir immer noch- manche 2000 Jahre nach ihrem Tod. Ihr Geist lebt noch heute.
Möge ich dich im Herzen berühren!